Die deutsche Besatzungspolitik
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Eine Politik des Grauens
An der Wannsee-Konferenz am 20.1.1442 wurden die Vorbereitungen zur „Endlösung“ beendet und bekanntgegeben. Der Antisemitismus und den Antibolschewismus sollte mit äusserster Härte befolgt und mit allen Mitteln durchgesetzt werden. Die Zahl der Opfer dieser Tyrannei sind bis heute nur schätzbar und selbst von der wahren Grausamkeit und Brutalität des Vorgehens gegen Juden, Kommunisten und Andersdenkende kann man sich heute wohl nur schlecht ein Bild machen. Diese Auszüge sollen ein Bild davon geben mit welcher Ideologie und mit welchem Hass damals vorgegangen wurde. Die Schlagthesen sind noch einmal hervorgehoben.
Hitlers Kreuzzug ist von vorn herein als Vernichtungskreuzzug geplant. Generaloberst Erich Hoepner, Befehlshaber der Panzergruppe 4 in einem Befehl vom 2. Mai 1941, sieben Wochen vor Beginn des Russlandsfeldzugs: „Es ist der alte Kampf der Germanen gegen moskowitisch – asiatische Überschwemmung, die Abwehr des Jüdischen Bolschewismus. […] Jede Kampfhandlung muss in Anlage und Durchführung von dem eisernen Willen zur erbarmungslosen, völligen Vernichtung des Feindes geleitet sein“.
Die deutsche Besatzungsmacht erwartet von der Zivilbevölkerung, dass sie sich willig ausplündern, ausbeuten und zur Zwangsarbeit verschleppen lässt. Wo sich Widerstand regt oder nur der Verdacht von Widersetzlichkeit besteht, wird auch nicht vor der Ermordung von Frauen und Kinder zurückgeschreckt. So heisst es in einem Befehl des Chefs der Oberkommandos der Wehrmacht, Keitel: „Die Truppe ist […] berechtigt und verpflichtet, in diesem Kampf ohne Einschränkungen auch gegen Frauen und Kinder jedes Mittel anzuwenden, wenn es nur zum Erfolg führt“.
Wo deutsche Truppen marschieren, werden psychiatrische Krankenhäuser und Behindertenheime – zum Teil nachweislich auf Wunsch der Wehrmacht – leergemordet. Eine irrsinnige Scheinbegründung der Ermordung geisteskranker Frauen steht zum Beispiel im Kriegstagebuch des 29. Armeekorps: Ärzte hätten „die Irren auf das Durchschneiden von Kabeln und Fernsprechleitungen dressiert“.
Beim Kreuzzug gegen den Bolschewismus geraten mehr als 5,5 Millionen Rotarmisten in deutsche Kriegsgefangenschaft. Weit über die Hälfte verhungern, erfrieren, werden erschossen oder Himmlers Einsatzkomandos zur Ermordung übergeben. Zum Vergleich: Über 3 Millionen deutsche Soldaten kommen in russische Gefangenschaft. Von ihnen sterben über ein Drittel.
Von Anfang an stehen die Juden auf der Vernichtungsliste. In den „Richtlinien für das Verhalten der Truppe Russland“ vom Oberkommando der Wehrmacht vor Kriegsbeginn formuliert, heisst es bereits: „Dieser Kampf verlangt rücksichtslose und energisches Durchgreifen gegen bolschewistische Hetzer, Freischärler, Saboteure, Juden …“
Die Ermordung, vor allem der Kommunisten (politische Kommissare) und Kriegsgefangenen ist arbeitsteilig geregelt: Die Wehrmacht überstellt die Opfer, Himmlers Einsatzkommandos (Gestapo- und Kriminalbeamte, Schutzpolizisten und angehörige der SD) ermorden sie. Das Lob der Mörder: „Zusammenarbeit mit Armeeoberkommando hervorragend“.
Manchmal wird jedoch nicht arbeitsteilig, sondern gemeinsam gemordet. So werden am 3. Juli 1941 in der ukrainischen Stadt 1160 Juden von den Sonderkomandos 4a und einem Zug Infanterie sowie von Freiwilligen aus Wehrmachtseinheiten erschossen. Zahlreiche Wehrmachtsangehörige beteiligten sich auch eigenmächtig am Judenmord.
Im Einzelfall beschweren sich Himmlers Erschiessungskommandos sogar, dass ihnen ins Mordhandwerk gepfuscht wird. In der Ereignismeldung UdSSR 119 des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD vom 20. September 1941 heisst es zum Beispiel: „Entgegen der Planung kam es in Uman bereits am 31.9.1941 zu Ausschreitungen gegen die Juden durch Angehörige der Miliz unter Beteiligung zahlreicher deutscher Wehrmachtsangehöriger“.
Es ist eine Legende, die Wehrmacht habe nichts gewusst nichts gesehen, sei nicht beteiligt gewesen. Generaloberst Hermann Hoth in einem Befehl vom 17. November 1941

„Jede Spur aktiven oder passiven Widerstandes oder irgendwelcher Machenschaften bolschewistischen – jüdischer Hetzer ist erbarmungslos auszurotten. Die Notwendigkeit harter Massnahmen gegen Volks- und artfremde Elemente muss gerade von den Soldaten verstanden werden. Diese Kreise sind die geistigen Stützen des Bolschewismus, die Zuträger seiner Mordorganisationen, die Helfer der Partisanen. Es ist die gleiche jüdische Menschenklasse, die auch unserem Vaterlandes durch ihr Volk und kulturfeindliches Wirken so viel geschadet haben, […]. Ihre Ausrottung ist ein Gebot der Selbsterhaltung“.